Donnerstag, 25. März 2021

Aachener Poschweck

Ihr Lieben, heute habe ich in der Osterzeit ein echtes Aachener Traditionsgebäck für euch auf dem Blog. Den Öcher Poschweck, dieses süße Hefebrot wird seit dem späten Mittelalter in meiner Heimatstadt Aachen und in der ganzen Region gebacken. In Köln oder weiter weg kennt man ihn schon nicht mehr, was wirklich schade ist. Der saftige Hefeteig, der mit reichlich Butter und Milch zubereitet wird verbirgt nämlich viel köstliches unter seiner braunen Knusper-Kruste. Mandelblättchen, Zitronat und Orangeat, Rosinen oder andere getrocknete Beeren (wer mag) und Zuckerwürfel machen ihn zu etwas wirklich ganz besonderem auf dem Tisch in der Osterzeit und nicht nur dann, das kann ich euch Versprechen. Meine Uroma Traudchen hat ihn nach der Fastenzeit gerne und oft gebacken und traditionell wird das süße Hefebrot mit 3 - 4 Längsschnitten vor dem zweiten Aufgehen in seine ganz spezielle Form gebracht. Ich habe es aber hier mit meiner Ur-Oma gehalten, zu Ostern hat sie die Poschweck Laibe etwas runder geformt und sie kreuzförmig eingeschnitten, ich finde diese  Tradition muss ich einfach beibehalten. Bei Oma Traudchen durfte ich mir immer die erste Scheibe Poschweck abschneiden, wenn er noch richtig warm aus dem Ofen kam. Mit dick "guter" Butter bestrichen, die dann langsam anfing auf der noch dampfenden Scheibe Brot zu schmelzen, war das für mich als Kind einfach Luxus pur und ein echter Gaumenschmaus. Besonders begehrt waren die Scheiben in der sich möglichst viele der Zuckerwürfel verirrt hatten. Ich kann nur hoffen euch für dieses alte Ur-Aachener Traditionsgebäck zu begeistern, denn ihr solltet ihn unbedingt zu Ostern auf eurem Frühstückstisch stehen haben.







Zutaten 
Für 2 große Poschweck oder 
4 kleine zum Verschenken an liebe Freunde oder Nachbarn:
500ml Milch (3,5%)
1EL Vanillepaste
1 Würfel frische Hefe
2EL braunen Zucker
1000g Mehl (gerne 550er)
 (eventuell einige Löffel Mehl extra)
4 Eier
120g Zucker
1TL Salz
260g weiche Butter 
250g Mandelblättchen
100g Orangeat
100g Zitronat
100g Rosinen
200g Würfelzucker 

Zum Bestreichen:
1Ei
Hagelzucker


Zubereitung:
Milch mit der Vanillepaste aufkochen lassen und abkühlen lassen bis sie nur noch lauwarm ist. Die Hefe hineinbröckeln und den braunen Zucker dazu geben, alles sehr gut verrühren bis es sich in der Milch aufgelöst hat. Für 10 - 15Minuten stehen lassen, wenn sich Schaum bildet ist die Hefe aktiviert. 
In die Rührschüssel der Küchenmaschine nun das Mehl sieben, Eier, Zucker, Salz und die in kleine Stückchen geschnittene, ganz weiche Butter dazu geben. Die Hefemilch darüber gießen und für mindestens 10 Minuten kneten lassen. Der Teig ist sehr weich und saftig, er sollte sich trotzdem bei längerem kneten von der Schüsselwand lösen. Sollte er zu weich sein, gebt immer noch ein bisschen Mehl dazu, Esslöffelweise. Bitte daran denken bei Zugabe von weiterem Mehl noch einige Minuten länger kneten lassen. Den Teig danach in einer entsprechend großen, sauberen Schüssel für ca.1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen, das Volumen soll sich verdoppeln. Danach erst die Mandelblättchen, Zitronat, Orangeat und Rosinen unterkneten und danach vorsichtig die Würfelzuckerstückchen. Ich habe mir den Teig dafür geteilt, so geht das vie einfacher und mit weniger Kraftaufwand. Wer mag formt nun 2 große Poschweck Laibe, ansonsten macht ihr 4 kleinere daraus. Auf Backbleche legen die mit Backpapier ausgelegt sind und ein kleines bisschen in Form bringen. Die Poschwecke kreuzweise einschneiden, das Ei mit ein paar Löffeln Wasser vermischen und aufschlagen, dann die Gebäcke damit einpinseln. Mit Hagelzucker bestreuen und abdeckt noch einmal für ca. 30 Minuten gehen lassen. Backofen auf ca. 190 - 200 Grad Ober-Unterhitze oder 170 - 180 Grad Umluft vorheizen und die Poschwecke je nach Größe zwischen 30 - 40 Minuten bzw. 45 - 55 Minuten goldbraun backen lassen. Heraus holen und auf einem Kuchenrost auskühlen lassen.

Der Poschweck schmeckt frisch natürlich am besten, man kann ihn aber auch wunderbar Portionsweise einfrieren und nach dem Auftauen aufbacken, toasten oder einfach so essen.




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