Manche Dinge erinnern einen immer wieder an seine Kindheit, kennt ihr das nicht auch meine Lieben? Gerade was das Essen angeht, erinnert man sich doch das ganze Leben daran was man als Kind schon gerne mochte und was man nur mit Müh und Not am Essenstisch herunter bringen konnte. Was habe ich als Kind "Blumenkohl" gehasst! Wenn der auf dem Tisch stand hatte ich schon förmlich die grüne Farbe im Gesicht stehen, aber da mein Vater dieses Gemüse des Grauens geliebt hat, wurde es auch noch dauernd von meiner Mutter gemacht. Mein Papa mochte ihn super weich gekocht, mit ganz viel Béchamelsauce, ich sag euch das Zeug hätte man auch schlürfen können. Da dreht sich mir jetzt noch der Magen um wenn ich dran denke. Heute, wo ich selber koche und einen Mann zu Hause habe der Blumenkohl liebt, mache ich ihn auch ab und an. Aber knackig gegart und mit einer ganz speziellen Sauce, da kann selbst ich 1 - 2 Röschen davon essen. Warum ich euch das erzähle? Ich habe als Kind "Rosinenbrötchen" geliebt und die wollte tatsächlich kein anderer in meiner Familie essen, vor allem weil ich auf die süßen Brötchen immer Wurst und Käse gepackt habe. Da hat es dann meinen Vater geschüttelt. Aber unser kleiner Bäcker Mey der nur eine Strasse weiter sein Geschäft hatte, hat einfach sensationelle riesengroße, unglaublich fluffige Rosinenbrötchen gebacken. Die Dinger waren so riesig das man bis zum Nachmittag keinen Hunger mehr hatte, wenn man eines davon zum Frühstsück verdrückt hat und natürlich gab es so ein Brötchen auch nur zum Wochenende, die waren damals schon recht teuer. Heute habe ich das Glück mir so einen kleinen Luxus und Frühstück-Leckerei einfach mal so selber backen zu können, aber an Sonn- und Feiertage müssen sie unbedingt auf dem Tisch stehen. Von der Größe her habe ich meine Rosinenbrötchen auf ein "Normales-Maß" gemacht, man will ja schließlich nicht nur eines davon essen. Eine knusprig zarte Krume, ein feines fluffiges Innenleben mit viel leckeren Rosinchen und ein wenig Hagelzucker obendrauf, so muss ein süße Brötchen sein.
Jetzt hoffe ich doch, dass ihr vor lauter Quatschen und Erzählen von mir, trotzdem Lust habt die Küchenmaschine anzuschmeißen und erst mal einen Hefeteig anzusetzen, Los geht's!