Donnerstag, 27. Januar 2022

Vanille und Baiser Torte

Der ein oder andere von euch weiß ja das meine Tochter schon seit einiger Zeit in London lebt und dort auch studiert hat. Was ihr vielleicht nicht wisst, meine Lieben, unsere Vanessa könnte dort  glatt als Reiseführerin für Cafés oder Restaurants ihre Brötchen verdienen. Ich weiß ja nicht woher das gute Kind das bloß hat, aber sie findet die besten Läden für Kuchen und Gebäck und kennt jedes noch so kleine Lokal in dem man himmlische Pasta, Sushi oder Burger bekommen kann. Nun gibt es in London auch ein ganz bekanntes italienisches Restaurant in dem man einen ganz speziellen Kuchen zum Dessert bekommt. Super weiche Biskuitböden gefüllt mit einer Art Pudding-Sahne Creme, das ganze dann mit einem Baisers eingestrichen der nur leicht abgeflämmt wird. Haltet euch fest, das Sückchen zum Schnapperpreis von 16 britischen Pfund! Gesagt, getan, die Mama sollte das gute Stück zu Hause nachbacken!  Ich kann euch schon jetzt sagen, das Teil das ich gebacken habe schmeckt sensationell lecker, aber meine Vanessa behauptet steif und fest, das es doch sehr wenig Ähnlichkeit mit dem Nobelschuppen-Italiener-Dessert hat. Ganz ehrlich, das juckt mich kein bisschen, denn mein Biskuit ist super fluffig und zugleich sehr saftig und da ich gleichmäßige Schichten mag, ist meine vanillig-zarte Füllung ganz wunderbar darin verteilt. Soll ich jetzt noch von dem feinen Baisers-Mäntelchen schwärmen der das Törtchen zart bedeckt? Also wenn ich euch jetzt nicht lange Zähne auf ein Stück dieser Torte gemacht habe, dann weiß ich es jetzt auch nicht. 
Wollen wir es uns jetzt mal richtig gut gehen lassen und ein Dessert-Törtchen der Extraklasse backen, was meint ihr? Legen wir los!

Zutaten
für 2 x 20cm Backformen:
8 Eier Gr. L
240g Zucker
240g Mehl
2TL Vanillepaste
150g Butter


Zubereitung:
Backformen bitte nur ganz leicht mit Mehl ausstreuen, nicht fetten! Ofen auf 180 Grad Ober-Unterhitze oder 170 Grad Umluft vorheizen, mittelere Schiene.
Eier und Zucker in eine Schüssel geben und auf ein Wasserbad setzen. Unter ständigem Rühren mit dem Schneebesen auf 37 - 40 Grad erwärmen, das Volumen sollte sich vergrößern. Herausnehmen, Vanillepaste dazu geben und in der Küchenmaschine so lange aufschlagen lassen bis die Masse Zimmertemperatur hat. In der Zwischenzeit die Butter schmelzen und abkühlen lassen. Das Mehl mindestens 2 - 3x sieben und vorsichtig auf den Eischaum geben und am besten mit einem Küchenspatel nur unterheben, das Volumen nicht zerschlagen. Achtet darauf das keine "Mehlnester" im Teig bleiben. In die abgekühlte Butter 1 - 2EL des Teigs geben und glatt rühren, danach die so "angeglichene Butter" zum Teig geben und nur noch kurz, aber gründlich vermengen. Den Teig auf die beiden Formen verteilen und im vorgheizten Ofen ca. 20 - 30 Minuten goldgelb backen lassen, Stäbchenprobe nicht vergessen. Herausholen, die Formen ca. 5 Minuten stehen lassen, dann den Rand mit einer kleinen Palette lösen und den Kuchen auf ein Gitterrost stürzen. Komplett auskühlen lassen, die Böden können 1 Tag vor dem Füllen gebacken werden.

Zutaten
für die Füllung:
100g Eigelb
120g Zucker
50g Maisstärke (oder Alternativ Speisestärke)
500ml Milch (3,5%)
1Prise Salz 
1EL Vanillepaste
50g weiche Butter

Zusätzlich:
200g Sahne (gerne 32%) 


Zubereitung: 
Eigelb und Zucker am besten in einer Metallschüssel schön schaumig schlagen, dann die Stärke dazu geben und glatt rühren.  Milch, Salz und Vanillepaste in einen Topf geben und aufkochen lassen. Unter ständigem rühren die Milch zu der Ei-Zuckermasse in einem dünnen Strahl gießen und glatt verquirlen. Dann wieder in den Topf geben und unterständigem Rühren mit dem Schneebesen köcheln lassen bis die Masse zum Pudding eindickt. Hitze etwas reduzieren und 1 - 2 Minuten sanft köcheln lassen, vom Herd nehmen und die in kleine Stückchen geschnittene Butter dazu geben und komplett einarbeiten. Am besten in eine flache Schale gießen (so kühlt der Pudding schneller ab) und sofort mit Frischhaltefolie auf der Oberfläche abdecken, damit sich keine Haut bildet. Abkühlen lassen bis auf Raumtemperatur. 
Dann die Sahne steif schlagen und die Puddingcreme kurz durchrühren. Die steif geschlagene Sahne vorsichtig unterheben und die Füllung zur Seite stellen. 


Für das Baiser:
Das von der Pudding-Füllung zurück behaltene Eiweiß auf ca. 150 g abwiegen. 
Mit dem Handrührgerat und einer Prise Salz weiß schaumig aufschlagen und erst dann mit und mit in ganz kleinen Portionen ca. 250g Zucker dazu geben und für mindestens 10 Minuten zu einer ganz hellen, festen Baisersmasse aufschlagen lassen. 

Wie die Torte fertig gestellt wird erkläre ich euch unten am Anschnitt.




Biskuitböden jeweils 1x waagrecht halbieren. Drei der Böden sehr üppig mit der Patisseriecreme/Puddingcreme befüllen und glatt streichen. Die Torte gut 1 Stunde in den Kühlschrank stellen, erst dann das Baisers herstellen und die Torte komplett damit einstreichen. Mit einem Creme Brulee Brenner o.ä. die grob eingestrichene Baisersmasse gleichmäßig abflämmen. Sofort servieren oder im Kühlschrank bis zum Anschneiden aufbewahren. Wir haben die Torte auch noch nach 2 - 3 Tagen gut essen können. Natürlich hält sich die Füllung und das Baisers nicht so lange wie eine normale Buttercreme Torte, aber der Geschmack und Fluffigkeit dieses Gebäcks sorgen dafür das diese ganz besondere Torte nicht lange in eurem Kühlschrank bleiben wird. 





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