Es gibt solche Kuchen oder Gebäck das einen unwillkürlich an seine Kindheit erinnert. Vor einiger Zeit habe ich mich mit meiner besten Freundin über das Angebot das es früher in den kleinen Bäckereien ums Eck gab, unterhalten. Ja, die gab es früher tatsächlich zu Hauf. Allein in meiner Nachbarschaft gab es 5! davon, dazu noch mehrere Familien geführte Metzgereien, Blumenläden und so viele kleine Geschäftchen, von denen heute leider keines mehr existiert. Jeder Bäcker hatte seine Spezialitäten und man wusste immer wann es was bei ihm gab. Mal ganz ehrlich, wenn ich heute die Auslagen der Supermarkt Bäcker oder Discounter sehe, denke ich oft, das ist doch immer alles das Gleiche. Naja, jetzt denkt ihr sicherlich, die alte Tante schwärmt hier von der guten "alten" Zeit. Nein, natürlich nicht, aber ich mag das ein oder andere Gebäck das es damals gab einfach immer noch. Nur kaufen kann man es nicht mehr. Natürlich gibt es die von mir so gern gegessenen "Ochsenaugen" auch heute noch in der Plastikverpackung im Supermarkt zu kaufen, aber die haben damals beim Bäcker Styfs ums Eck einfach ganz anders und viel besser geschmeckt. Herrlich buttrig und mit echtem Marzipan gemacht sind die nämlich eine echte Leckerei. Gefüllt mit einer feinen Marmelade oder Gelee, natürlich gerne selbst gemacht, sind die kleinen Schätzchen absolut nicht mit der Discounter Ware zu vergleichen. Was mache ich also wenn mich der süße Zahn plagt, ich greife in meine Plätzchendose und genehmige mir 1-2 der kleinen Mini Ochsenaugen die ich gerade in der Vorweihnachtszeit gerne mal auf Vorrat backe. Ein himmlisch zarter Mürbeteig, dazu dann der gebackene Marzipanring und die Marmelitschka, dafür könnte ich glatt... mir noch eine Tasse Latte Macchiato dazu machen. Jetzt aber nichts wie ran ans Rezept, dann schauen euch die süßen Ochsenaugen auch ganz bald von eurem Kaffetisch aus an.
Ca. 25 Süße Ochsenaugen
Mürbeteig
250g Mehl Type 405er
1 Prise Salz
150g kalte Butter in kleine Würfel geschnitten
1 Ei Gr.L
1Pck. echten Vanillezucker
Für die Garnierung
300g Marzipan Rohmasse in ganz kleine Stückchen geschnitten
45g Eiweiß
120g Puderzucker
Zusätzlich Johannisbeergelee
Für den Mürbeteig Mehl, Salz und Vanillezucker in eine entsprechend große Schüssel geben, Butter darüber verteilen und erst einmal alles mit den Händen zu groben Streuseln zerreiben. Ei in einem kleinen Schälchen verquirlen, zufügen und nun alles zu einem glatten, glänzenden Mürbeteig verkneten. Teig zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie zu einer glatten Scheibe drücken und dann für mindestens 1 Stunde in den Kühlschrank legen.
Ofen auf ca. 200 Grad Ober-Unterhitze / oder 180 Grad Umluft vorheizen, mittlere Schiene. Bleche mit Backpapier oder Dauerbackfolie belegen.
Dann das Eiweiß mit dem fein zerrupften Marzipan erst einmal zu einer glatten Masse verrühren, dann den gesiebten Puderzucker dazu geben und alles kurz aber gründlich vermischen. Die Masse in einen Spritzbeutel mit mittelgroßer Sterntülle füllen.
Den gut gekühlten Mürbeteig auf einer Silikonmatte oder Arbeitsplatte ausrollen ca. 0,5mm , ich lege dafür immer die Frischhaltefolie oben auf den Teig, so klebt nichts und ich brauche nur einen Hauch Mehl.
Ca. 5-6 cm runde, gewellte Scheiben ausstechen und mit der Marzipanmasse einen Kranz rund herum aufspritzen. Das Ende des "Kringels" eventuell mit dem Finger leicht platt drücken. Im vorgeheizten Ofen ca. 10-14 Minuten goldbraun backen lassen. Werft da immer mal einen Blick auf den Ofen.
Bleche heraus holen, Kekse darauf auskühlen lassen und dann die Mitte mit leicht erwärmtem Johannisbeergelee befüllen.
Die komplett fest gewordenen Ochsenaugen mit Backpapier zwischen den einzelnen Lagen in eine Dose schichten und an einem kühlen Ort aufbewahren. Sie halten mehrere Wochen.





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